SoVD gibt Antworten auf brennende Sozialrechts-Fragen

Braunschweig. Der SoVD in Niedersachsen bietet persönlich, per Telefon und E-Mail auch in Corona-Zeiten professionelle Beratung, stellt Anträge und legt Widersprüche und Klagen ein. Kai Bursie, SoVD-Regionalleiter aus Braunschweig gibt Tipps zu wichtigen Themen in der Krise:

Kurzarbeitergeld
„Viele Regelungen zum Kurzarbeitergeld sind kompliziert, außerdem gibt es in dem Bereich immer wieder Anpassungen“, erläutert SoVD-Regionalleiter Kai Bursie. So hat sich etwa Ende April die Höhe des Kurzarbeitergeldes geändert. Zudem hat der Gesetzgeber erst kürzlich beschlossen, dass alle von Kurzarbeit Betroffenen bis zur vollen Höhe des bisherigen Monatseinkommens hinzuverdienen dürfen. Bisher war dies denjenigen vorbehalten, die in den sogenannten systemrelevanten Berufen tätig sind. „Beim Kurzarbeitergeld gibt es einiges zu beachten. Da den Überblick zu behalten, ist für viele nicht immer einfach“, so Bursie weiter. Deshalb hilft der SoVD mit seiner Expertise an dieser Stelle weiter.

Arbeitslosengeld I
Auch Kündigungen sind in der Corona-Krise leider keine Seltenheit. „Wichtig ist, dass sich die Betroffenen fristgerecht arbeitsuchend melden, um keine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld I zu riskieren“, rät der Experte. „Problematisch dabei: Die Arbeitsagenturen sind derzeit oft nur schwer erreichbar. Man kann sich an den SoVD oder andere Beratungsstellen wenden, damit man Sicherheit hat, dass die Unterlagen rechtzeitig und vor allem rechtssicher bei der Agentur eintreffen.“

Hartz IV
Der Tipp von Kai Bursie für alle, die aufgrund der Corona-Auswirkungen erstmals einen Antrag auf Hartz IV stellen müssen: „Hier gibt es derzeit Erleichterungen in Bezug auf die Prüfung von Vermögen und die Anerkennung der Unterkunftskosten.“

Wohngeld
Wer als Selbstständiger oder von Kurzarbeit Betroffener im Rahmen der Corona-Krise Gehaltseinbußen hat, sollte auch einen möglichen Anspruch auf Wohngeld prüfen lassen. Bursie: „Gerade nach der Wohngeldreform 2020 kann dieser jetzt erstmals begründet sein – auch für Eigentümer“. Da die Überprüfung der Bescheide im Detail schwierig sein kann, empfiehlt sich die Hilfe vom SoVD oder anderen Organisationen.

Krankengeld
Ist man wegen derselben Krankheit länger als sechs Wochen krankgeschrieben, entfällt die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber. Stattdessen zahlt dann die Krankenkasse für eine begrenzte Zeit Krankengeld.

MDK-Begutachtung
Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) urteilt bei der Feststellung eines Pflegegrades derzeit nur nach Aktenlage. „Der Wegfall der persönlichen Begutachtung kann eine höhere Fehleranfälligkeit bedeuten“, warnt der Experte. „Wir empfehlen daher, Bescheide und Pflegegutachten prüfen zu lassen.“

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Schließlich rät Bursie angesichts der Corona-Krise dazu, bestehende Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten überprüfen zu lassen. Denn gerade in der jetzigen Zeit kann es sein, dass man intensivmedizinisch betreut werden muss. Wie wichtig eine professionell erstellte Patientenverfügung ist, zeigen zwei Fälle aus Niedersachen. Hier starben zwei Intensivpatienten, weil sie vorher in ihrer Patientenverfügung eine künstliche Beatmung als lebensverlängernde Maßnahme von vorneherein ausgeschlossen hatten. Wer noch keine entsprechenden Dokumente hat, sollte sich spätestens jetzt damit auseinandersetzen. „Damit die Dokumente auch wirklich sicher und rechtsverbindlich formuliert sind, kann es von Vorteil sein, wenn man sich professionelle Unterstützung sucht.

In Kürze folgen auf dieser Webseite tiefergehende Infos zu den einzelnen Themen ...

Im SoVD-Beratungszentrum in Braunschweig können Ratsuchende die jeweiligen Voraussetzungen prüfen und entsprechende Anträge stellen lassen –zum Schutz vor Corona ist das sogar per Telefon möglich. Der SoVD erhebt auch Ihren Widerspruch oder Ihre Klage. Termine gibt es unter der Rufnummer 0531 480 760 oder per E-Mail an info.braunschweig@sovd-nds.de - www.sovd-braunschweig.de